Ausschreibung des Nordharznetzes 2003

Ausschreibungsankündigung

Das Nordharznetz im Land Sachsen-Anhalt (grün hervorgehoben)
Das Nordharznetz im Land Sachsen-Anhalt (grün hervorgehoben)

Das Land Sachsen-Anhalt ist besonderer Aufgabenträger für den Schienenpersonennahverkehr im Bundesland. Es bedient sich dafür der landeseigenen Nahverkehrsservice Sachsen-Anhalt GmbH (NASA GmbH).

Die NASA GmbH schreibt gemeinsam mit dem Zweckverband Großraum Braunschweig (ZGB) Leistungen im SPNV im Netz Nordharz im offenen Verfahren aus. Es handelt sich dabei um die Bedienung der folgenden Linien:

  • Magdeburg – Halberstadt – Thale (KBS 315
  • Halberstadt – Blankenburg (KBS 328) 
  • Vienenburg – Halberstadt (KBS 330) nur Züge mit Halten an allen Stationen
  • Halle – Halberstadt (KBS 330) nur Züge mit Halten an allen Stationen
  • Könnern – Bernburg (KBS 330) (Betriebsstufe 1)
  • Halle - Könnern – Bernburg (KBS 330) (Betriebsstufe 2)

Die Bekanntgabe der Ausschreibung erfolgte am 12.03.2003 im Supplement des Amtsblattes der Europäischen Gemeinschaften.



Die Ausschreibungsunterlagen können schriftlich bis zum 01.04. 2003 bei

Nahverkehrsservice Sachsen-Anhalt GmbH

Am Alten Theater 6

39104 Magdeburg

abgefordert werden gegen Zahlung eines Entgelts von 150,00 €, zahlbar 14 Tage nach Erhalt der Ausschreibungsunterlagen.

 

Schlusstermin für den Eingang der Angebote ist der 08.07.2003.

Die Zuschlag- und Bindefrist endet am 31.12.2003.

Anschreiben zur Bewerbung der HEXE vom 04.07.2003

 

An die

NASA GmbH                              Zur Kenntnis: Verkehrsminister LSA

Am alten Theater 6

39 104   Magdeburg

   

Sehr geehrte Damen und Herren !

 

In der Anlage finden Sie bitte ein Angebot für den Schienen-Personen-Nahverkehr (SPNV) auf der Strecke Halberstadt-Blankenburg-Elbingerode. Dieses Angebot bezieht sich nur mittelbar auf die laufende Ausschreibung des Nordharznetzes in Sachsen-Anhalt.

Eine Angebotsabgabe für das gesamte Netz verbietet sich u.a. aus folgenden Gründen:

  • die geforderte Pönale ist unüblich und durch finanziell gesunde EVU nicht darstellbar
  • die Ausschreibefrist ist zu kurz
  • die RES-Daten der DB-AG sind nicht verifizierbar und zudem veraltet
  • der Infrastrukturausbau durch DB-Netz ist nicht absehbar
  • die Entwicklung der Trassenpreise von DB-Netz ist nicht kalkulierbar
  • die Preisentwicklung bei DB Stationen&Services ist nicht kalkulierbar, der gesamten Fahrplan ist unveränderbar auf 12 Jahre festgelegt
  • geforderte Kapazitätsanpassungen verhindern eine vernünftige Fahrzeugbeschaffung.

Insgesamt entsteht der Eindruck, dass unter diesen Bedingungen überhaupt nur ein bestimmter Wettbewerber das Wagnis eingehen kann, ein Angebot abzugeben. Neu zugründende, schuldenfreie Unternehmen wie das Unsere können nicht bieten, ohne notwendig in den finanziellen Abwärtssog gezogen zu werden, im dem sich der eine große (staatliche) Betreiber bereits seit langem befindet, den er aber offensichtlich folgenlos ignorieren darf.

 

Wir bemühen uns seit dem Jahre 2000 um den Betrieb auf den Strecken der ehemaligen Halberstadt-Blankenburger Eisenbahn (HBE) und haben dem Land Sachsen-Anhalt entsprechende Konzepte vorgelegt. Heute reichen wir nochmals ein Konzept und ein Angebot ein, dass sich an den Vorgaben der Ausschreibung des Nordharznetzes orientiert ohne dessen Vorgaben exakt einzuhalten! Die genannten Preise verstehen sich ohne Steuern. Das Angebot enthält keine Aufwendungen für Versicherungen. Diese werden nachgereicht, ebenso die Detail-Informationen des Fahrzeugherstellers. Weitere Änderungen behalten wir uns in Abstimmung mit dem Besteller vor.

Ergebnis der Ausschreibung

 

Die Regierung des Landes Sachsen-Anhalt hat über die Fachbehörde NaSA den Personenverkehr auf dem Nordharznetz an die Firma Connex, heute Veolia-Verkehr vergeben. Der Tochterbetrieb erhielt den Namen HEX (!).

 

Der Vorschlag der HEXE, die Rübelandbahn in die Ausschreibung einzube-ziehen, wurde nicht berücksichtigt und damit die Bewerbung der HEXE aus formalen Gründen ausgeschlossen.

 

Die Harz Express Eisenbahnen (HEXE) bedauern sehr, daß konstruktive Vorschläge von der NaSA und der Landesregierung nicht wahrgenommen werden. Es geht dabei nicht um Eisenbahnbetrieb an sich, sondern um die Bahn als Motor für die Entwicklung der Region Rübeland. Es scheint heute, im Jahre 2011, daß ein Sinneswandel zu verzeichnen ist. Das finanzielle Engagement des Landes ist deutliches Anzeichen dafür. Allerdings bedürfen die einzelnen Aktionen dringend eines Konzeptes und einer Koordination. Beides sollte von der Landesregierung Sachsen-Anhalts kommen...